- Neuer Ansatz im Kampf gegen Demenz
- Schlaf spielt eine Rolle bei der Früherkennung
- Eine bestimmte Störung ist ein Warnzeichen
In Deutschland steigt die Zahl der Demenzkranken kontinuierlich an. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft schätzt, dass rund 1,8 Millionen Menschen betroffen sind. Eine kanadische Studie bringt neue Erkenntnisse.
Demnach könnten Schlafstörungen bereits Jahre vor einer Demenz-Diagnose auf die Krankheit hinweisen. Diese Entdeckung unterstreicht die Bedeutung der Früherkennung und Prävention.
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DIESE Schlafstörung deutet auf Demenzrisiko hin
Die Studie hebt hervor, dass insbesondere die REM-Schlaf-Verhaltensstörung ein frühes Warnzeichen für neurodegenerative Erkrankungen sein könnte. Diese Schlafphase, die etwa ein Viertel unseres Schlafes ausmacht, ist durch schnelle Augenbewegungen und eine schlaffe Muskulatur gekennzeichnet.
Bei der Störung bewegen sich Betroffene im Schlaf so heftig, wie sie es in ihren Träumen tun. Die Forscher fanden heraus, dass Menschen mit dieser Störung ein um 80 bis 100 Prozent erhöhtes Risiko haben, später an Demenz oder Parkinson zu erkranken.
Ausreichender Schlaf könnte für Demenz-Prävention wichtig sein
Neben der Schlafqualität spielt auch die Schlafdauer eine entscheidende Rolle. Eine Studie im Magazin "Nature Communications", die Daten von fast 8000 Menschen über 25 Jahre analysierte, zeigt, dass sieben Stunden Schlaf pro Nacht mit der niedrigsten Demenzrate im Alter verbunden sind.
Personen, die weniger schliefen, hatten ein um 30 Prozent höheres Demenzrisiko. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass ausreichender Schlaf eine präventive Wirkung haben könnte. Die Alzheimer Forschung Initiative sagt:
"Auch wenn der Zusammenhang zwischen chronischem Schlafmangel und der Entstehung von Demenzerkrankungen wie Alzheimer noch nicht genau geklärt ist, deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass im Schlaf wichtige Regenerationsprozesse im Gehirn ablaufen, die auch vor Demenzerkrankungen schützen können."
Diese Prozesse umfassen den Abtransport schädlicher Substanzen wie Amyloid-Beta, das bei Alzheimer zu Plaquebildung im Gehirn führt.
Die Forschung zeigt, dass ein gesunder Lebensstil, der ausreichend Schlaf, eine flavonoidreiche Ernährung und soziale Aktivität umfasst, das Risiko für Demenz senken kann.
Auch wenn noch nicht geklärt ist, ob Schlafmangel die Ursache oder Folge von Demenz ist, ist es ratsam, auf erholsamen Schlaf zu achten und weitere Risikofaktoren zu minimieren.