- Schlafgewohnheiten und Chronotypen
- Wann man ins Bett gehen sollte
- Soziale Faktoren und Schlafzeiten
In einer Stanford-Studie zur Untersuchung von Schlafgewohnheiten und deren Auswirkungen auf die mentale Gesundheit wurden die Teilnehmer basierend auf ihren Schlafzeiten in drei Gruppen unterteilt: Morgenlerche, Nachteule und eine Zwischenkategorie.
Früher Schlaf ist besser
Diese Gruppen, sogenannte Chronotypen, tendieren dazu, bestimmte Schlafgewohnheiten zu haben. Während Morgenlerchen bald zu Bett gehen, bleiben Nachteulen lieber länger wach. Die Teilnehmer ließen eine Woche lang ihre tatsächlichen Schlafenszeiten tracken und die Analyse der Daten brachte überraschende Ergebnisse: Die Anpassung an den eigenen Chronotyp war nicht immer die beste Wahl für die mentale Gesundheit.
Tatsächlich war es für Nachteulen besser, einen nicht übereinstimmenden Schlafrhythmus zu führen und früher zu Bett zu gehen. Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass sowohl Morgenlerchen als auch Menschen der Zwischenkategorie, die spät ins Bett gingen, öfter an psychischen Erkrankungen, einschließlich Depressionen und Angstzuständen, litten.
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Mentale Gesundheit und Schlafverhalten
Das Risiko für psychische Störungen war bei Nachteulen, die ihrem Chronotyp treu blieben, um 20 % bis 40 % höher als bei denen, die einem frühen oder mittleren Schlafrhythmus folgten.
Frühaufsteher, die mit der Sonne aufstanden, zeigten die beste mentale Gesundheit. Interessanterweise konnten weder die Schlafdauer noch die Beständigkeit der Schlafzeiten diese Unterschiede erklären.
Auch die Möglichkeit, dass schlechte mentale Gesundheit die Ursache für spätes Aufbleiben war, wurde untersucht. Eine Untergruppe von Teilnehmern ohne vorherige Diagnose wurde über acht Jahre hinweg beobachtet, und es zeigte sich, dass Nachtschwärmer, die spät schliefen, am ehesten eine psychische Erkrankung entwickelten.
Daraus leiteten die Wissenschaftler eine Erkenntnis ab: Spätestens um ein Uhr nachts sollte man ins Bett gehen – das gilt auch für Nachteulen, die eigentlich länger aufbleiben wollen.
Soziale Faktoren und Schlafzeiten
Ein möglicher Erklärungsansatz für den Zusammenhang zwischen Schlafzeiten und mentalem Wohlbefinden liegt in den Entscheidungen, die Menschen in den frühen Morgenstunden treffen. Viele schädliche Verhaltensweisen treten häufiger nachts auf.
Die "Mind after Midnight"-Hypothese schlägt vor, dass neurologische und physiologische Veränderungen spät in der Nacht Impulsivität, negative Stimmung, eingeschränktes Urteilsvermögen und ein höheres Risiko für Fehlentscheidungen fördern können.
Zusammenfassend zeigt die Studie, dass es ratsam ist, früh ins Bett zu gehen und früh aufzustehen – egal, ob man eine Morgenlerche oder eine Nachteule ist.