- 5-Euro-Scheine für freiwillige Studien-Teilnahme
- Finanzierung durch Steuergelder
- Kritik vom Bund der Steuerzahler
In diesen Tagen sorgen Briefe mit einem unerwarteten Inhalt für Aufsehen: 80.000 Deutsche erhalten von drei Universitäten einen 5-Euro-Schein. Diese Aktion ist Teil der Studie "Lebensqualität und Umwelt" (LUM), die von den Universitäten Leipzig, München und Kaiserslautern durchgeführt wird.
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5-Euro-Scheine für freiwillige Studien-Teilnahme
Die Briefe, die Anfang November verschickt wurden, enthalten neben dem Bargeld auch einen Fragebogen, den die Empfänger ausfüllen sollen. Das Geld dient als Anreiz zur Teilnahme, kann aber auch ohne Rücksendung des Fragebogens behalten werden.
Das Ziel der Studie ist es, Daten zur Lebensqualität und den Umweltbedingungen in Deutschland zu sammeln. Dazu wurden die Teilnehmer zufällig von den Einwohnermeldeämtern ausgewählt.
Die Forscher betonen auf der Webseite der LUM die Freiwilligkeit, aber auch die Wichtigkeit der Teilnahme. Die Ergebnisse sollen helfen, politische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität zu entwickeln.
Finanzierung durch Steuergelder
Die Finanzierung der Studie erfolgt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die ihre Mittel zu 69 Prozent vom Bund und zu 29 Prozent von den Ländern erhält. Insgesamt wurden 400.000 Euro für diese Aktion bereitgestellt.
Prof. Dr. Andreas Diekmann verteidigt die Vorgehensweise gegenüber "Bild": "Es hat sich gezeigt, dass es teurer werden kann, mehrfach Anschreiben zu versenden, mit nachträglicher Belohnung." Durch die direkte Auszahlung des Geldes sollen Forschungsmittel effizienter genutzt werden.
Kritik vom Bund der Steuerzahler
Der Bund der Steuerzahler äußert jedoch Bedenken bezüglich der Verwendung von Steuergeldern. Reiner Holznagel, Präsident des BdSt, äußert sich kritisch: "Auch wenn es gute Beweggründe für solche Cash-Aktionen geben mag: Ich habe ein extremes Störgefühl dabei, wenn massenhaft Steuergeld per Post durch die Gegend gesendet wird."
In der Vergangenheit gab es ähnliche Kritik, als das Robert-Koch-Institut eine vergleichbare Aktion durchführte.