Das Nobelpreis-Bankett 2020 hätte dieses Jahr am 10. Dezember im Stockholmer Rathaus stattgefunden. Doch die schwedische Tageszeitung „Dagens Nyheter“ bestätigt nun, dass das Event dieses Jahr aufgrund von Corona abgesagt werden muss. Damit fällt das Bankett zum vierten Mal in Friedenszeiten seit der Stiftung des Nobelpreises im Jahr 1901 aus.
„Es gibt zwei Probleme. Wir können nicht so viele Menschen versammeln, die so eng zusammensitzen. Und es ist unsicher, ob die Leute überhaupt in dem Umfang nach Schweden reisen können, wie sie es gerne möchten“, so Lars Heikensten, Vorsitzender der schwedischen Nobelstiftung.
Nobelpreis-Bankett in Stockholm fällt aus: So sieht die Preisverleihung in diesem Jahr aus
Es sollen jedoch im Oktober weiterhin die Nobelpreisträger des Jahres verkündet werden. Allerdings ist nicht klar, wie genau die Preisverleihung, bei der es im letzten Jahr zu einem kleinen Nobel-Drama kam, umgesetzt wird.
„Genauso wie immer, wo alle im Konzerthaus sitzen, wird es wohl nicht. Aber vielleicht wird es so, dass einige Preisträger nach Stockholm kommen, während andere in ihrer Heimat bleiben müssen und wir diese dann digital zuschalten“, so Heikensten zu „Dagens Nyheter“.
Es soll weiterhin daran gearbeitet werden, eine TV-Sendung zu organisieren. Die Nobelausstellung soll ebenfalls eröffnet werden. Welche Konsequenzen das für das Nobelfest des Königs am 11. Dezember haben wird, wurde noch nicht besprochen.
Einstellung des Nobelbanketts in der Vergangenheit
Zuletzt fiel das Event 1956 aus, damit man nicht die sowjetischen Botschafter einladen musste. Die UdSSR war gerade in Ungarn eingewandert.
Auch 1924 wurde das Nobelbankett eingestellt. Der damalige Grund: Es erschienen keine Preisträger. 1907 fand die Veranstaltung aufgrund des Todes des schwedischen Königs Oscar II. nicht statt.