Das bewegte Leben von Heinz Rühmann

Heinz Rühmann wurde in Essen geboren. Das Leben des Schauspielers (†92) war von Beginn an nicht leicht. Als er gerade einmal 13 Jahre alt war, ließen seine Eltern sich scheiden. Nach der Trennung beging sein Vater vermutlich Suizid, wobei die genauen Todesumstände nicht bekannt sind.

Heinz hatte zwei Geschwister und nach dem Tod des Vaters siedelte die Mutter mit ihren drei Kindern 1916 nach München um. Die Lebenshaltungskosten sollen in der Landeshauptstadt so niedrig wie in keiner anderen Stadt Deutschlands gewesen sein. Trotzdem war es nicht leicht, als Witwe drei Kinder alleine durchzubringen.

Heinz Rühmann besuchte die Luitpold-Oberrealschule, um dort das Abitur abzulegen. Allerdings zeigte er sich in der Schule sehr unmotiviert, denn schon damals wusste er, dass sein großer Traum die Schauspielerei war.

Seine Mutter unterstützte Heinz dabei, sein ambitioniertes Ziel zu verfolgen. Er sprach vor dem angesehenen Bühnenleiter und Darsteller Ernst von Possart vor. Der Schauspieler bezweifelte jedoch, dass Heinz Rühmann im Showgeschäft Erfolg haben würde und riet ihm davon ab, Darsteller zu werden.

Glücklicherweise ließ sich Heinz Rühmann nicht beirren und sprach stattdessen auch beim Schauspieler Friedrich Basil vor. Dieser akzeptierte den noch jungen Rühmann beim zweiten Versuch.

Ihm wurde eine Beschäftigung am Theater angeboten. Sein Lehrer Basil war zunächst dagegen, weil dieser fürchtete, dass Rühmanns Ausbildung darunter leiden könnte. Letztendlich sagte Heinz dennoch zu, weil das Engagement im Breslauer Theater vielversprechend war. Doch kurz bevor er seinen ersten Arbeitstag hatte, passierte ihm DAS...

... Heinz Rühmann wachte mit einer Gesichtslähmung auf der linken Seite auf. Ihm wurde eine Entzündung des Fazialisnervs diagnostiziert. Er wollte sich davon nicht aufhalten lassen und nahm die Reise nach Breslau auf sich. Allerdings wurde er dort wieder nach Hause geschickt, um sich auszukurieren.

Doch es lief wieder nicht, wie es sollte: Heinz Rühmann wurde oft in sehr heldenhafte Rollen gesteckt, die jedoch alles andere als authentisch wirkten, da der Darsteller sehr jungenhaft aussah und eigentlich zu klein war, um einen Helden zu verkörpern. Das Publikum kaufte ihm sein Image nicht ab und Heinz Rühmann war gezwungen, dafür eine Lösung zu finden.

Kurz darauf kam es zu einem Vorfall, der seine Karriere maßgeblich prägte. Aufgrund der zur damaligen Zeit existieren Wirtschaftskrise erhielt Heinz Rühmann nur eine kleine Nebenrolle. Seine Verärgerung darüber ließ er in seine Figur einfließen und anstatt Beschwerden für seinen beleidigten Tonfall auf der Bühne zu erhalten, wurde er mit Applaus und positiven Kritiken überhäuft.

Weil seine ausfallende Rhetorik bei den Zuschauern so gut ankam, griff Rühmann auch bei weiteren Rollen immer wieder darauf zurück. Er wurde bekannt für seine „trotzigen“ Darstellungen. Es lief von da an karrieretechnisch besser für ihn, jedoch hatte er immer noch mit Geldproblemen aufgrund der Inflation zu kämpfen.