Die heftige Transformation von „Gilmore Girls“-Alexis Bledel

Alexis Bledel, die Tochter eines argentinischen Vaters und einer mexikanischen Mutter, wuchs in Houston, Texas, auf. Ihre lateinamerikanischen Wurzeln spielten eine große Rolle in ihrer Kindheit. „Meine Eltern sprachen nur auf Spanisch mit mir“, sagte Bledel bei einem TV-Auftritt in perfektem Spanisch. „Als ich zur Schule ging, musste ich dort Englisch lernen. Ich war wirklich in einer lateinamerikanischen Blase.“

Wie Alexis Bledel erklärte, war sie acht Jahre alt, als sie zum ersten Mal auf der Bühne stand. Sie trat in Produktionen von „Our Town“, „Der Zauberer von Oz“ und „Aladdin“ auf. Vielleicht, weil Englisch ihre zweite Sprache war, war Bledel als Kind ziemlich schüchtern. Dies ging so weit, dass ihre Eltern ihr vorschlugen, in Theaterstücken mitzuspielen, damit sie aus ihrem Schneckenhaus herauskommen konnte.

Alexis Bledel wurde im Alter von 14 Jahren von einem Modelagenten in einem örtlichen Einkaufszentrum entdeckt. Obwohl sie nie den Wunsch hatte, vor der Kamera zu stehen, beschloss sie, ihr Glück in der Modelbranche zu versuchen. Es stellte sich heraus, dass sie dort überaus erfolgreich war. Die Arbeit als Model half Bledel, aus sich herauszugehen. Ihre Karriere in dem Business hätte für sie allerdings auch ganz anders ausgehen können. Wie sie „Elle Girl“ berichtete, hätte ihr Selbstwertgefühl noch mehr beschädigt werden können. „Als ich als Teenager Model war, was wahrscheinlich die sensibelste Phase im Leben eines Menschen ist, habe ich es einfach ignoriert, wenn man mir sagte, ich solle zwei Zentimeter von meinen Hüften abnehmen“, sagte Alexis. Glücklicherweise hatte sie viele Jobangebote und schenkte diesen Aufforderungen keine Beachtung. Es scheint, dass das Modeln sie nicht nur gelehrt hat, sich vor der Kamera wohl zu fühlen, sondern auch, für sich selbst einzustehen.

Nach ihrem Schulabschluss verließ Alexis Bledel Texas und zog nach New York City, wo sie sich an der NYU Tisch School of the Arts einschrieb. In ihrem letzten Studienjahr entschied sie sich für ein Filmstudium. Zunächst dachte sie jedoch, dass es besser wäre, hinter der Kamera zu arbeiten. Obwohl Bledel nicht vorhatte, Schauspielerin zu werden, begann sie über ihren Modelagenten für Fernsehrollen vorzusprechen, um etwas Geld zu verdienen. Und tatsächlich stand sie bald darauf wieder vor der Kamera.

Alexis Bledel bekam ihre erste große Rolle als „Rory“ in „Gilmore Girls“. Sie zog nach Los Angeles und wurde schnell berühmt. Ihr Job war anfangs nicht leicht. „Ich war völlig überfordert... Ich habe 18 Stunden am Tag gearbeitet, auch am Wochenende“, erinnert sie sich. Die meiste Zeit war sie unsicher, wie sie sich in bestimmten Szenen verhalten sollte. Auch mit dem Druck des Ruhms musste Alexis lernen, umgehen. Sie gab zu, dass sie auf den Erfolg der Serie nicht vorbereitet war. Tatsächlich war das Berühmtsein für sie so unsympathisch, dass sie sogar darüber nachdachte, die Schauspielerei nach ein paar Jahren aufzugeben. Obwohl die Rolle viele Herausforderungen mit sich brachte, diente sie ihr auch als Crash-Kurs in Sachen Fernsehschauspielerei. „Es hat mir wirklich geholfen zu lernen, wie man sich Dialoge schnell und gründlich merkt, was für Vorsprechen und jeden Job, den ich danach bekomme, sehr hilfreich ist“, sagte sie.

Im Jahr 2002 bekam sie die Chance, in einem Film mitzuspielen, als sie die Rolle der „Winnie“ in „Tuck Everlasting“ bekam. Wie Bledel damals gegenüber „Crosswalk“ erklärte, kamen mit diesem Projekt auch einige neue Herausforderungen auf sie zu. „Ich mochte es, jemanden zu spielen, der rebellisch ist, weil ich noch nie zuvor die Gelegenheit hatte, das zu tun und es etwas anderes war“, so die Darstellerin. „Tuck Everlasting“ bot ihr zudem die Möglichkeit, die Unterschiede zwischen Fernsehen und Film kennenzulernen.

„Gilmore Girls“ wurde 2007 nach sieben Staffeln eingestellt. Obwohl sie in einigen anderen Filmen wie „Sisterhood of the Traveling Pants“ mitwirkte, war das Ende der Serie für Alexis Bledel, eine Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und ihren nächsten Karriereschritt zu planen. Zunächst wollte sie sich von der Welt des Fernsehens verabschieden. „Es würde mindestens zehn Jahre dauern, bis ich wieder eine Serie machen würde, weil es eine so fesselnde Erfahrung ist“, verkündete sie damals. Stattdessen wandte die Schauspielerin ihre Aufmerksamkeit dem Film zu.

Alexis spielte unter anderem in den Komödien „The Good Guy“ und „Post Grad“ mit; sowie in „The Conspirator“, einem historischen Film über Abraham Lincoln; und in „The Kate Logan Affair“, einem Streifen über eine Polizistin, die eine Affäre mit einem verheirateten Mann beginnt. Außerdem war sie in Produktionen wie „Girl Walks Into a Bar“ und „Violet and Daisy“ zu sehen. Für Bledel waren all diese verschiedenen Rollen wichtig. Sie versuchte, so viele diverse Charaktere wie möglich zu verkörpern und so weit wie möglich zu gehen, manchmal in seltsame Richtungen, um von „Rory“ wegzukommen.

2012 spielte Alexis „Beth Dawes“ in „Mad Men“. Ihre Figur hat eine kurze Romanze mit „Pete Campbell“, gespielt von Vincent Kartheiser. Es stellte sich heraus, dass die Chemie zwischen den beiden auch im echten Leben stimmte. Sie fingen an, sich zu daten und noch im selben Jahr zeigten sie sich zum ersten Mal gemeinsam in der Öffentlichkeit. Im März 2013 verlobten sie sich, ein Jahr später folgte die Hochzeit. Das Paar hat seine Beziehung über die Jahre hinweg sehr privat gehalten. Alexis Bledel brachte 2015 ihr erstes Kind mit Vincent zur Welt. 2022 wurde die Scheidung verkündet.

Ihre Rolle in dem dystopischen Drama „The Handmaid's Tale“ war eine der größten Abweichungen von ihrer Zeit bei „Gilmore Girls“. Als „Ofglen/Emily“ spielte Alexis Bledel eine Frau, die sich einem autoritären Regime widersetzt. Seit Alexis Mutter geworden ist, ist sie ziemlich anspruchsvoll hinsichtlich ihrer Wahl von Rollen. Wir sind schon gespannt, wo wir sie als Nächstes sehen werden!