• Legendäre Duelle mit Daley Thompson
  • Weltrekorde und nationale Erfolge
  • Der Albtraum von Seoul 1988

Jürgen Hingsen, ein Name, der in den 1980er Jahren Synonym für Zehnkampf-Exzellenz war, hat in seiner Karriere sowohl die Höhen des Ruhms als auch die Tiefen der Verzweiflung erlebt. Als dreimaliger Weltrekordhalter und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, galt er als einer der besten Zehnkämpfer seiner Zeit. Doch es war sein dramatisches Aus bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul, das ihn zur tragischen Figur der deutschen Sportgeschichte machte.

Große Überraschung:

Legendäre Duelle mit Daley Thompson

Die Rivalität zwischen Jürgen Hingsen und dem britischen Zehnkämpfer Daley Thompson gehört zu den epischen Duellen der Leichtathletik. Diese Auseinandersetzungen, die den Zehnkampf in den 1980er Jahren populär machten, sind legendär. Hingsen selbst sagte gegenüber dem "DELA Magazin": "Ohne uns und unsere immer wieder öffentlich kommentierten und begleiteten Zweikämpfe wäre unsere Disziplin nicht die, die sie heute ist: eine athletische Königsdisziplin." Trotz seiner Erfolge konnte Hingsen Thompson nie in einem großen Wettkampf besiegen, was ihm den Spitznamen "Hollywood Hingsen" einbrachte, ein Ausdruck von Thompsons spöttischer Bewunderung.

Weltrekorde und nationale Erfolge

Hingsens Karriere war von beeindruckenden Leistungen geprägt. 1982 stellte er in Ulm seinen ersten Weltrekord auf, gefolgt von weiteren Rekorden 1983 in Bernhausen und 1984 in Mannheim. Diese Leistungen festigten seinen Status als einer der besten Zehnkämpfer der Welt. Seine persönliche Bestleistung von 8832 Punkten aus dem Jahr 1984 blieb ein deutscher Rekord, bis Leo Neugebauer ihn 2023 übertraf. Hingsen war auch bei den Europameisterschaften erfolgreich, wo er 1982 in Athen und 1986 in Stuttgart jeweils Silber gewann. Seine Erfolge machten ihn zu einer Ikone des deutschen Sports, trotz der unüberwindbaren Konkurrenz durch Thompson.

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Jürgen Hingsen beim schlimmsten Moment seiner Karriere. Fehlstart bei der Olympiade in Seoul

Der Albtraum von Seoul 1988

Das Jahr 1988 sollte das Jahr von Jürgen Hingsens olympischem Triumph werden. Doch die Olympischen Spiele in Seoul wurden zu seinem persönlichen Albtraum. Nach zwei Fehlstarts im 100-Meter-Lauf, der ersten Disziplin des Zehnkampfs, drohte ein dritter Fehlstart seine Hoffnungen auf Gold zu zerstören. Und genau das geschah. Hingsen wurde disqualifiziert und beschrieb später seine Erfahrung als "Depp der Nation". Er gestand gegenüber der "Hamburger Morgenpost": "Ich habe noch heute Albträume." Diese bittere Niederlage überschattete seine vielen Erfolge und wurde zum prägenden Moment seiner Karriere.

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