- Ulla Kock am Brink ist unter die Autoren gegangen
- Die Veröffentlichung ihres Buches war nicht ganz einfach
- Im Interview spricht sie darüber
Unter dem Titel „Die Glücksritterin. Leben ist, wenn man trotzdem lacht“ erzählt Ulla Kock am Brink (61) ihre Lebensgeschichte. Die Moderatorin geht darin auf ihre Kindheit und ihre Karriere ein – allerdings war es für sie nicht einfach, das Buch, das seit dem 11. Oktober im Handel erhältlich ist, zu veröffentlichen.
Gegenüber „Promipool“ hat „Die 100.000 Mark Show“-Moderatorin Ulla Kock am Brink verraten, was ihr Sorgen bereitet hat und weshalb sie ihren Geschwistern das Buch vor der Veröffentlichung nicht zum Durchlesen geschickt hat.
„Promipool“: Hallo Frau Kock am Brink, kürzlich haben Sie Ihr Buch „Die Glücksritterin. Leben ist, wenn man trotzdem lacht“ veröffentlicht. Was ist das für ein Gefühl?
Ulla Kock am Brink: Ich habe ziemlich lange gezögert, das zu veröffentlichen, weil ich mir nicht sicher war, ob das gut genug ist. Im Fernsehbereich kenne ich mich gut aus und beim Schreiben war ich mir ein bisschen unsicherer und brauchte sehr viel Zuspruch, vor allem von meinem Mann. Er hat gesagt: „Jetzt hau das raus und sei doch nicht so ängstlich.“
Ich habe schon vorher über meine Selbstzweifel gesprochen, wie man so etwas überwinden kann und dass ich es in vielen Bereichen überwunden habe. Dieses Buch war für mich auch ein Zeichen, ich habe dann zu mir gesagt: „Jetzt sei doch mal so mutig. Kein Mann würde so viel Schiss haben, sein Ding zu veröffentlichen.“ Das hat mich dann doch ermuntert.
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Was hat Ihnen da genau Angst gemacht?
Es war weniger Angst, sondern eher ein Unwohlsein. Ich erzähle da doch schon ganz schön viel. Auch von meiner Familie. Ich bin weit davon entfernt, irgendjemanden vor den Kopf stoßen zu wollen – ganz im Gegenteil. Aber dennoch sind es ziemlich heftige Anekdoten, teilweise darüber, was in unserer Familie so los war und ich bin sehr glücklich darüber, dass meine Geschwister total happy mit dem Buch sind. Da hatte ich eben auch so ein bisschen Befürchtungen.
Haben Sie ihren Geschwistern das Buch gar nicht vor der Veröffentlichung gezeigt?
Ich wollte es ihnen im Vorlauf aber nicht schicken, weil ich dachte: Wenn dann Gegenwind kommt, dann falle ich wieder zurück in das alte Muster: „Nein, du bist ja gar nicht so wichtig, du musst das ja gar nicht erzählen.“ Letztendlich hat mir das Schreiben aber so viel Freude bereitet und so viel Spaß gemacht, dass ich daran denke, das nächste Buch in Angriff zu nehmen. Also ja, meine Geschwister haben mich da auch sehr ermuntert.
Wie wichtig waren Ihnen diese Reaktionen?
Es ist ja immer gut, wenn man ein Feedback bekommt, also durchaus auch ein kritisches. Das nehme ich auch in Kauf und das muss man auch bereit sein, in Kauf zu nehmen, wenn man ein Buch veröffentlicht.
Es gibt Millionen Bücher, die täglich veröffentlicht werden, und das ist ja auch jetzt kein Werk, sondern einfach nur eine Geschichte. Ich hatte einfach nur Freude daran. Und ich glaube, dass es den einen oder anderen vielleicht interessiert, wie so eine Privatperson mit ihrem Lebensweg aus meiner Generation umgeht.
Kamen bei Ihnen beim Schreiben auch Emotionen hoch?
Natürlich, das ist ja ein privater und sehr intimer Prozess. Ich will das aber auch nicht überhöhen, es hat mir in erster Linie Freude gemacht. Natürlich, wenn man so eine Geschichte schreibt und das hinterher noch mal liest, gibt es da ein paar Trigger. Aber das ist ja auch völlig in Ordnung. Und in einer emotionalen Stimmung schreibt es sich vielleicht sogar noch besser.
Gab es da einen Bereich, der für Sie besonders schwierig war?
Ja, natürlich. Das war die Zeit um 2001. Das war sehr schwierig für mich. Aber ich wollte dieses Kapitel auch nicht auslassen, weil es einfach auch zu meinem Leben gehört.
Wenn Sie, wie beim Schreiben, Ihr bisheriges Leben Revue passieren lassen, gibt es Dinge, die Sie anders gemacht hätten?
Natürlich! Jeder Mensch hat in seinem Leben in der Rückschau Gedanken, dass er hier den falschen Weg gewählt hat und da eine Entscheidung getroffen hat, die in der Situation als völlig richtig erschien, sich im Nachhinein aber als fatal erwiesen hat. Und auch das gehört zum Leben dazu.
Ich finde auch, dass das Thema Fehlerkultur eigentlich neu überdacht werden sollte. Dass hier eine Kultur entstehen sollte, wo Fehler erlaubt sind und nicht sofort niedergebrüllt und mit Empörung oder Wutanfällen überschüttet werden. Das Schönste an Fehlern ist ja, dass man daraus lernt. Wenn man nichts draus lernt, das ist fatal.
Vielen Dank für das Gespräch!
Im TV ist Ulla Kock am Brink als Nächstes in einer neuen Ausgabe der „100.000 Mark Show“ am 23. Oktober bei RTL zu sehen.