„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: 8 Fakten, die du noch nicht kennst

Der Filmklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ sollte eigentlich ein Sommermärchen werden. Laut Drehbuch hätte „Aschenbrödel“ ursprünglich über blühende Wiesen anstatt einer Schneelandschaft reiten sollen. Das Problem war jedoch, dass die Studios in Prag für den Sommer ausgebucht waren. Daher verlegte der Regisseur Václav Vorlícek den gesamten Dreh auf den Winter - und ein Wintermärchen war geboren!

Im Film diente das Schloss Moritzburg in Dresden als Anwesen der Königsfamilie. Allerdings wurde nie innerhalb der Schlossmauern gedreht, sondern nur davor. Die berühmte Ballszene wurde in einem Studio aufgenommen. Für die Szenen vor dem Schloss wurde Fischmehl als Schnee-Ersatz verstreut, welches fürchterlich gestunken haben soll.

Die Hauptdarstellerin Libuše Šafránková (†68) hatte nicht nur im Film ein Händchen für Tiere. Gerüchten zufolge soll das Filmpferd oft nervös gewesen sein, doch die Schauspielerin habe sich als Pferdeflüsterin entpuppt. Das Tier soll ihr sehr gut gehorcht haben. Übrigens war es nicht nötig, Libuše Šafránková das Reiten beizubringen für ihre Rolle. Glücklicherweise konnte die Schauspielerin bereits reiten.

Die Suche nach dem richtigen „Aschenbrödel“ gestaltete sich als schwierig. Der Regisseur castete 2.000 Bewerberinnen, bevor die Wahl auf die damals erst 19-jährige Libuše Šafránková fiel. Sie hatte gerade die Schauspielschule abgeschlossen - und dies war ihre erste Hauptrolle in einem Film.

„Aschenbrödel“ verdrehte nicht nur dem Prinzen im Film den Kopf. Die Schauspielerin soll auch allen männlichen Mitarbeitern am Set sehr gefallen haben - inklusive Pavel Trávnícek, welcher den Prinzen spielte.

„Aschenbrödel“ trat sehr eigenständig und selbstbewusst auf. Zu verdanken war dies der Tschechin Bozena Nemcová. Sie schrieb die Geschichte „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zwischen 1842 und 1845 als eine abgewandelte Version von „Aschenputtel“ der Gebrüder Grimm. Weil die Schriftstellerin Nemcová sehr emanzipiert war, schrieb sie auch ihrem Hauptcharakter starke Charaktereigenschaften zu.

Es ist oft nicht leicht, mit Tieren am Set zu arbeiten und „Aschenbrödels“ Eule Rosalie stellte hier keine Ausnahme dar. Das Tier wurde von einem deutschen Tierpark zu Verfügung gestellt. Rosalie hatte mit dem grellen Kunstlicht am Set zu kämpfen und hatte daher oft die Augen geschlossen. In einer Szene sollte das Tier jedoch Aschenbrödel zuzwinkern, um sie dazu zu ermutigen, die Zaubernüsse zu öffnen. Dem Regisseur kam die Idee, die Eule mit einem Strohhalm zu zwicken und der Trick funktioniere.

Die Kostümbildner und Kostümbildnerinnen wurden auch während des Drehs eingesetzt. Spontane Einfälle und Änderungen waren keine Seltenheit am Set. Beispielsweise war der rosa Schleier, den „Aschenbrödel“ während des Balls trug, eine Idee, die dem Regisseur in letzter Sekunde kam. Vorlícek wollte den Film so glaubhaft wie möglich machen und ohne Verschleierung hätte die Stiefmutter „Aschenbrödel“ erkannt. So wurde spontan ein Stück der Ballkleidschleppe abgeschnitten und als Schleier verwendet.