- Alice von Battenberg ist Prinz Philips Mutter
- Die Prinzessin hatte ein bewegtes Leben
- Hier ihre wichtigsten Stationen
Über 70 Jahre war Prinz Philip (†99) der Mann an der Seite von Königin Elisabeth II. (†96). Der Prinzgemahl hat eine sehr aufregende Vergangenheit hinter sich. Wie den Fans der Netflix-Serie „The Crown“ inzwischen bekannt ist, hatte seine Mutter Alice von Battenberg (†84) eine sehr interessante und starke Persönlichkeit und musste in ihrem Leben einige Schwierigkeiten durchstehen.
Alice von Battenbergs Familie
Die Prinzessin wurde 1885 als Urenkelin von Queen Victoria (†81) in eine englische Adelsfamilie hineingeboren. Ihre Eltern waren Prinz Ludwig von Battenberg (†67) und die Prinzessin Viktoria von Hessen-Darmstadt (†87).
Den deutschen Geburtsnamen von Battenberg legte ihre Familie während des Ersten Weltkrieges ab, da der Name mit Deutschland assoziiert wurde. Alice' Vater Ludwig nahm für die Familie stattdessen den Nachnamen Mountbatten an. Dasselbe tat auch der damalige britische König und änderte den Familiennamen des Königshauses von Sachsen-Coburg und Gotha in Windsor.
Alice von Battenbergs Kindheit
Familie von Battenberg bemerkte schon früh, dass sich ihre Tochter Alice langsamer entwickelte als ihre Geschwister. Sie tat sich besonders mit dem Sprechen schwer. Es stellte sich heraus, dass Alice taub auf die Welt kam.
Ihre Familie reagierte anders - als es zur damaligen Zeit üblich war - auf Alice' Taubheit. Denn körperliche Behinderungen waren im 19. Jahrhundert oft ein Grund dafür, Kinder aus der Familie in eine Einrichtung abzuschieben. Stattdessen wurde Alice von klein auf gefordert und lernte sowohl das Sprechen als auch das Lippenlesen in mehreren Sprachen.
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Alice von Battenbergs Ehe
Mit nur 18 Jahren heiratete sie im Jahr 1903 Prinz Andreas von Griechenland (†62) und wurde Mitglied des griechischen Königshauses. Gemeinsam bekam das Prinzenpaar insgesamt fünf Kinder. Die vier Prinzessinnen Margarita (†76), Theodora (†63), Cecilia (†26), Sophie (†87) und den einzigen Sohn - Prinz Philip von Griechenland und Dänemark.
Die Ehe von Alice und Prinz Andreas war sehr durchwachsen. Nach einem Militärputsch im Jahr 1922 musste die Familie Griechenland fluchtartig verlassen. Sie flohen nach Paris, wo sie sich in einem kleinen Haus niederließen.
Alice von Battenbergs schwere Jahre
Erschwerend kam hinzu, dass Alice an einer sehr angeschlagenen Psyche litt. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr eine paranoide Schizophrenie, weswegen sie ab 1930 in mehrere Sanatorien eingeliefert wurde, um dort behandelt zu werden. Ein schwerer Schlag für den damals noch kleinen Prinz Philip.
Ihre Ehe überstand diese Jahre nicht und Prinz Andreas zog sich zurück nach Südfrankreich zu seiner Geliebten, der französischen Schauspielerin Andrée Lafayette (†83). Das berichtet Autor Gyles Brandreth in „Philip und Elisabeth: Porträt einer Ehe“.
Nur kurze Zeit später erfolgte das nächste Unglück im Leben von Prinzessin Alice. Sie verlor ihre 26-jährige Tochter Cecilia, ihren Schwiegersohn sowie zwei Enkel bei einem tödlichen Flugzeugabsturz.
Trotz dieser Umstände konnte sich Alice von Battenberg wieder erholen. Nach ihrer Genesung kehrte sie nach Griechenland zurück. Doch ihre spannende Geschichte endete hier noch nicht.
Die Hochzeit ihres Sohnes Prinz Philip am 20. November 1947 mit der damaligen Prinzessin Elisabeth machte sie später zur Schwiegermutter der heutigen Queen.
Alice von Battenberg wurde posthum geehrt
Alice von Battenberg half während des Zweiten Weltkrieges einer jüdischen Familie in Griechenland dabei, sich vor den Nazis zu verstecken. Für ihr selbstloses Verhalten wurde der Mutter von Prinz Philip 1994 posthum in Israel der Titel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen.
1967 musste sie nach einem weiteren griechischen Militärputsch das Land verlassen. In Griechenland hatte sie einen Orden gegründet. Sie zog zu ihrem Sohn Prinz Philipp und ihrer Schwiegertochter in den Buckingham Palast nach London, wo sie 1969 verstarb.